Archäologisches Museum Kerkyra, Korfu

Auch antike Münzen gehören zur Sammlung des Museums

Im Archäologischen Museum werden Funde der Ausgrabungsstätten Korfus ausgestellt. Neben prähistorischen Fundstücken und Grabmonumenten wird auch eine große Münzsammlung gezeigt. Bei dem bedeutendsten Exponat handelt es sich um einen Fund aus der antiken Stadt Paleópolis: Der "Gorgogiebel" des Artemistempels aus dem Jahr 585 vor Christus, der ursprünglich farbenprächtig bemalt war. Das Stück beeindruckt dennoch durch seinen guten Zustand, denn er gilt als das am besten erhaltene Bildhauerwerk Griechenlands, und auch durch seine Größe. Der Giebel ist 17 Meter lang und drei Meter hoch.

Der Giebel diente dazu, Unheil vom Tempel fernzuhalten und ihn so zu schützen. Im Zentrum des bedeutenden Werkes ist die kniende Gorgone Medusa dargestellt – der Anblick dieser mythologischen Gestalt mit den Schlangenhaaren ließ der Legende nach jeden zu Stein erstarren. Ihr zur Seite befinden sich Löwen und Panther, die ebenfalls zur Abschreckung des Bösen dienen sollten. Die Ecken des Giebels zeigen Kampfszenen, die zur Ermutigung beitrugen. Auf der einen Seite siegt Zeus über die Giganten, auf der anderen Achilles über den trojanischen König Priamos.

Ein weiteres beeindruckendes Exponat des Archäologischen Museum ist der Löwe des Menekrates aus der Zeit um 700 vor Christus, der im Jahr 1843 entdeckt wurde. 100 Meter südwestlich des Museums befindet sich das Grabmal des Menekrates, dem um 600 vor Christus hier ein Denkmal gesetzt wurde. Auch dieser Löwe sollte das Böse fernhalten, ist aber in seiner Darstellung sehr fein ausgearbeitet und detailgetreuer als jener im Gorgogiebel.

Ikonen-Sammlung im Byzantinischen Museum

Das Byzantinische Museum, das in der Kirche Panagia Antivouniotissa beheimatet ist, zeigt bedeutende Werke sakraler Kunst Griechenlands. Vor allem die interessante Ikonen-Sammlung, die Heiligenbilder aus der zweiten Hälfte des 15. bis zum 19. Jahrhundert umfasst, beeindruckt die Besucher. Die älteren Exponate zeigen noch einen rein byzantinischen Stil (so die Ikone des Heiligen Pandelimonos), während jüngere Werke wie das Werk Noli me tangere von Emmanuel Tzánes sowie die "Geburt Jesu" von Stefanos Tzangarolas deutlich der Kretischen Schule angehören. Herzstück der Kollektion ist ein Mosaikfußboden einer Kirche aus der antiken Stadt Paleópolis.

Das Museum ist in der Antivouniotíssa-Kirche auf dem gleichnamigen Hügel untergebracht. Vom schlichten Äußeren des Gebäudes sollte man sich nicht abschrecken lassen, denn im Inneren ist die Kirche aus dem späten 15. Jahrhundert prachtvoll ausgestaltet. Die Wände und Decke sind reichhaltig verziert, Prunkstück ist der wunderschöne Arkadengang und die Eingangstür der Kirche ist aus Glas. Daher kann man auch von Innen den großartigen Blick bis zur vorgelagerten Insel Vidó genießen.

Drachmen im Banknotenmuseum

Das Banknotenmuseum in Korfu Stadt ist bisher einzigartig in Griechenland. Hier erfährt der Besucher alles über die Geschichte als auch über die Herstellung der Banknoten – von der anfänglichen Zeichnung bis hin zu der Vernichtung alter Scheine in speziellen Brennöfen. Die ersten Banknoten des griechischen Staates aus dem Jahr 1831 werden ebenso gezeigt, wie Scheine der Ionischen Bank aus den Jahren von 1839 bis 1920.