Sidari, Korfu

Das Küstendorf Sidari ist hauptsächlich wegen des schönen Strandes und des legendären "Canal d’Amour" bekannt - dabei befand sich hier einst eine der ältesten Siedlungen der Insel. Archäologen fanden Spuren einer Bebauung aus der Zeit um 7000 vor Christus. Heute verfügt der Ort über einen langen, flach abfallenden Sandstrand, der bestens für einen Urlaub mit Kindern geeignet ist, wie eigentlich alle Gegenden an der gesamten Nordküste. Wassersportmöglichkeiten, Unterkünfte und sonstige touristische Einrichtungen sind zahlreich vorhanden und werden gerne genutzt. Am Strand sollte man sich ein Boot mieten um die Küste vom Wasser aus bewundern zu können. Ein spezieller Bootsführerschein ist für solch eine Erkundung nicht notwendig.

Der legendäre Canal d'Amour bei Sidari

Bunte Boote am Strand von Sidari

Windsurfen und andere Sportmöglichkeiten

Vom Westen Sidaris bis nach Peroulades 70 erstrecken sich gigantische weiße Klippen. Die gesamte Küste rund um das Kap Drástis entlang liegen zwischen den Klippen schmale Buchten mit herrlichen Stränden. Insbesondere um Sidari herum geben die Klippen beeindruckende Felsentore frei, die über Jahrmillionen von Wind und Wasser geschaffen wurden. Das bekannteste dieser Tore ist der "Canal d’Amour". Ledige Frauen sollten die Gelegenheit nutzen und dieses Tor durchschwimmen, denn es heißt, dass man den Mann, an den man während der Durchquerung am intensivsten denkt, später heiraten wird. Angeblich geht der Wunsch aber nur in Erfüllung, wenn man den Kanal im Schatten durchschwimmt. Daher sollte man dem Tor besser am späten Nachmittag einen Besuch abstatten.

Sehenswert in Sidari sind die Dorfkirche sowie zahlreiche alte, typisch korfiotische Häuser. Bei britischen Besuchern ist der Badeort nicht zuletzt wegen seines regen Nachtlebens beliebt. Trotzdem hat sich das Dörfchen seinen Charme teilweise bewahren können. Ruhesuchende sollten den Ort aber besser während einer Tagestour besuchen und ihn nicht unbedingt als Übernachtungsdomizil wählen.

Imponierende Klippen und schöne Buchten am Kap Drástis

Von Sidari aus werden Bootsfahrten nach Othoni  5 , Mathraki  7  und Erikoussa  9  angeboten. Diese so genannten Diaponischen Inseln sind noch nicht mal allen Korfioten ein Begriff. Elektrizität ist mittlerweile auf allen drei Inseln vorhanden, aber noch nicht alle Straßen sind befestigt. Die wenigen vorhandenen Wege sind meist noch gepflastert, weshalb es hier kaum Verkehr gibt. Traumhaft sind die einsamen, menschenleeren Sandstrände auf Erikoussa  9  und Mathraki  7 , Othoni  5  besitzt einen ebenfalls menschenleeren Kiesstrand. Für Wanderungen sind die Inseln bestens geeignet, denn jedes Eiland hat eine eigene Erhebung, die es zu "besteigen" gilt: der Merlerá auf Erikoussa  9  ist 130 Meter hoch, der Samothráki auf Mathraki  7  weist schon 150 Meter auf und der Fáno auf Othoni  5  ist immerhin ganze 408 Meter hoch.

Blick auf die kleine Insel Mathraki

Die drei Inselchen haben zusammen nicht einmal 400 Einwohner, die nahezu nur aus Rentner bestehen, die noch etwas Landwirtschaft betreiben. Oliven gedeihen wie überall auf Korfu sehr gut und so bilden die Olivenbäume prachtvolle Haine, in denen sich hier und da eines der wenigen Häuser versteckt. Kinder gibt es wenige, jüngere Erwachsene sind gar keine mehr in dieser Einsamkeit zu finden. Die Geschichte der Inseln reicht weit zurück, denn schon in der Frühsteinzeit waren die Diaponischen Inseln bewohnt, wovon Funde einzelner Alltagsgegenstände zeugen. Zu Beginn der 1980er Jahre nutze die Mafia die drei Inseln längere Zeit als Umschlagplatz für ihre Schmuggelware, doch auch diese Zeiten sind längst vorbei und die Inseln wieder in ihren ganzjährigen Winterschlaf gefallen.

Für Erholungssuchende sind die Diaponischen Inseln DIE Adresse Korfus. Zeit und Geduld sollte man allerdings reichlich mitbringen, da die Fähren aufgrund der rauen See nicht regelmäßig fahren können. Sollte einmal ein längerer "Zwangsaufenthalt" nötig sein, verfügt Erikoussa  9  über das einzige Hotel der drei Inselchen - über Besucher freut man sich hier immer!